Pamina

Pamina war mein Seelenhund. Ich vermisse sie auch nach 2 Jahren noch jeden Tag.

Geboren ist sie am 09.08.1993 in Berlin Kladow. Kennengelernt haben wir uns am 16.12.1993, einen Tag nach Konnys Tod. Sie wollte vom ersten Tag an bei mir Hund werden, aber ich wollte ja keinen Hund mehr nach Konny. Also hat es noch 5 Monate gedauert, bis sie endlich bei mir war, am 12.05.1994 war es soweit. Als Einmannhund, der sie war, hat sie sich mir vom ersten Tag an bedingungslos angeschlossen.

 

Als sie mit 9 Monaten zu mir kam, konnte sie nichts. Man hatte sie sogar als unausbildbar eingestuft. Sie war aber genau das Gegenteil - extrem leichtführig und lernbereit. Sie hat mir gezeigt, wieviel Spaß es macht, sich mit einem Hund zusammen immer neue Sachen auszudenken, die man ausprobieren kann.

 

Ein Chaosweib war sie aber auch, mein Vollgashund. Die ersten 2 Jahre haben wir viel Zeit beim Tierarzt verbracht. Nicht etwa, weil mein Weimiweib krank gewesen wäre...nein, sie musste sich ständig auf die kuriosesten Arten verletzen oder sich beißen lassen. Obwohl die Behandlungen bestimmt oft sehr weh getan haben, ist sie immer freundlich und lieb beim Tierarzt gewesen. Generell war sie sehr menschenbezogen, besonders Kinder hat sie heiß und innig geliebt. Ihr weimaranertypischer Schutztrieb war zwar gut ausgeprägt, ließ sie aber immer gut steuern.

 

Zu Anfang bei mir hat sie alles jagen wollen, was schneller als eine Schnecke war. Das war einiges an Arbeit, aber wir haben es super und ohne Schleppleine in den Griff gekriegt.

1996, als sie dann 3 Jahre alt wurde, sind wir zum VSB Berlin auf den Hundeplatz gegangen und haben dort die Begleithundeprüfung abgelegt, um anschließend Agility zu machen. Wollte ich das am Anfang noch als schöne Beschäftigungsmöglichkeit für Pamina haben, hat sie mich sehr schnell dahin gebracht, das ganze als Leistungssport zu betreiben. Innerhalb von 8 Starts war sie für die A3 qualifiziert, hat sich in der zweiten Saison bereits für das Agilitywelt-Cup-Finale (wo wir leider auf Grund einer Bissverletzung nicht starten konnten) und die deutsche Meisterschaft qualifiziert, die wir auf dem 9. Platz beendet haben. Auf späteren Meisterschaften haben leider immer wieder meine Nerven versagt, so dass ich sie immer in einem der beiden Läufe disqualifiziert habe.

Pamina sah eigentlich nie besonders schnell aus, war es aber. Besonders gut war sie in technischen Parcouren, weil sie sehr gut zu führen war.

Pamina ist insgesamt 7 Saisons in der A3 gelaufen, mit 10 Jahren habe ich sie aus Zeitgründen aus dem Sport genommen. Wir haben dann nur noch Gartenagility betrieben. Sie hat diesen Sport geliebt und konnte auch mit 15 Jahren noch an keinem Agilitygerät vorbeigehen.

 

Ganz besonders gerne sind wir zusammen schwimmen gegangen. Mit Pamina konnte man länger als eine Stunde am Stück gemeinsam schwimmen. Wir haben das im Grunewaldsee immer sehr genossen. Im 16. Lebensjahr hat sie dann eine Schwimmweste bekommen, damit ihr das nicht zu anstrengend wird. Und natürlich haben wir die Schwimmzeiten deutlich heruntergeschraubt auf maximal 20 Minuten und auch nicht am Stück.

 

Pamina war auch mit 15 Jahren kein alter Hund im Sinne von Hinfälligkeit. Sie konnte nicht mehr gut hören, und auch die Augen waren ein bisschen trüb. Aber sie hatte weder körperliche Probleme noch irgendwelche gesundheitlichen Baustellen. Und auch mit Demenz hatten wir keine Probleme. Und so kam ihr Tod dann nach all den gemeinsamen Jahren auf einmal doch plötzlich. Am 20.07.2009 bekam sie abends Durchfall und Erbrechen und hatte Kreislaufprobleme. Wir sind um 10 Uhr abends noch zum Notdienst gefahren, wo sie einige Spritzen bekommen hat. Am nächsten Morgen ging es ihr deutlich besser, nur fressen wollte sie nicht. Auch bei der Kontrolle beim Tierarzt am Vormittag war sie stabiler, so dass wir gehofft haben, dass sie auf die Pfoten kommt. Dann wurde der Tag aber unglaublich heiß und schwül, was sie schon als junger Hund nicht gut haben konnte. Man konnte dabei zuschauen, wie ihr die Kraft ausging. Am späten Nachmittag hat sie nochmal eine Infusion bekommen, sie war noch nicht bereit zu sterben. Sie hat abends noch mal von allen Abschied genommen, die ihr wichtig waren. Aber selbst da war sie noch nicht bereit loszulassen. Erst nachdem wir um 2 Uhr morgens noch mal im Gewitter draußen waren und sie selber noch die Treppe zur Wohnung wieder hochgeklettert war, erst da wussten wir beide, dass unser gemeinsamer Weg in dieser Welt zu Ende ist. Wir haben unseren Frieden damit gemacht, haben uns aneinander gekuschelt, sind eingeschlafen und wussten, dass es für uns kein gemeinsames Erwachen mehr geben wird.

Um 5 Uhr morgens bin ich wach geworden, weil sie stark geträumt hat. Im ersten Moment war da diese unbändige Hoffnung, dass jemand, der so träumen kann, doch wider jedes Erwarten auf dem Weg der Besserung ist. Aber als ich dann geguckt habe, habe ich gesehen, wie sie quasi in ihre neue Welt hinübergaloppiert. Wie immer im vollen Tempo meine Herzensschöne. Wir sind dann zum Tierarzt gefahren, und im Kofferraum hast Du die Spritze bekommen, die eigentlich nicht mehr nötig war. Am 22.07.2009 hat Pamina morgens um 05.30 ihren letzten leisen Atemzug getan

Fairy hat uns diese letzte Nacht mit soviel Ruhe und ganz unaufgeregt begleitet, uns nocheinmal erleben lassen, was die ersten 8 Jahre war: nur Pamina und ich.

Diese letzte Nacht haben wir beide gebraucht, um nach 15 1/4 gemeinsamen Jahren loslassen zu können. Ich bin unendlich froh, dass Pamina mich dabei haben wollte, mit mir das letzte und schwerste Stück unseres Weges gehen wollte.

Mittags habe ich sie an einem ihrer Lieblingsplätze begraben und ein paar Tage später einen Baum auf ihrem Grab gepflanzt, so schlicht, wie wir zusammen gelebt haben, so ruht ihr Körper jetzt. Ihr wunderschönes Fell hat auch im Tod noch geglänzt und irgendwie sah sie noch so lebendig aus.

 

Es gäbe noch soviel aus all den schönen Jahren zu erzählen. Mein Herz und meine Erinnerung sind voll von "weißt-du-nochs", jedes einzelne "weißt-du-noch" ein wertvoller Schatz.

 

Auch wenn Pamina körperlich nicht mehr bei mir ist, kann ich sie doch ganz oft fast schon körperlich spüren. Häufig spüre ich, wie sie uns auf Spaziergängen begleitet, einfach dabei ist.

Und dennoch: sie fehlt... 

Pamina vom Kladower Blockhaus (o.P.)
Eltern Großeltern Urgroßeltern
Lord vom Voßtruben  Edler vom Erlenhain Allan vom Forst Horice
Erle vom Achterbrook
Jette vom Voßtruben Immo vom Bienwald 
Elske vom Voßtruben 
Bona vom Bärenscheid Alf vom Siel  Varus vom Zehnthof
Jette vom Rießen
Candy vom Hüseder Forsthaus  Odo vom Grillengraben
Fenja vom Laubwald
Rasse Weimaraner (Genotyp Langhaar, Phänotyp Kurzhaar)
Geburtsdatum 09.08.1993
Todestag 22.07.2009
Geschlecht Hündin kastriert
Farbe rehgrau mit weißer Flamme auf der Brust 
Größe 63 cm
Gewicht 26 kg
HD nicht geröngt